Mitte Oktober (13. -15.10.2017) – genau 20 Jahre nach dem großen Welt-Kongress in Berlin – ist nun in Brügge (Belgien) der Wunsch vieler Homöopathen Realität geworden: Die gegenseitige Achtung, die Verbindung der unterschiedlichen Schulen der Homöopathie weltweit und der Wille, die jeweiligen Arbeitsweisen gemeinsam zu betrachten zu analysieren. Es trafen sich ungefähr 400 Homöopathen aus aller Welt und teilten ihre Art der homöopathischen Denkweisen und Erfahrungen miteinander: Homeopathy-one Merging of methods.
Diese von Rajan Sankaran und Frederik Schroyens vor über einem Jahr geborene Idee wurde nun Wirklichkeit. Acht weltweit anerkannte Homöopathen waren die Dozenten:
Frederik Schroyens (Belgium)
Jan Scholten (Netherlands)
Jeremy Sherr (Tanzania)
Jonathan Hardy (England)
Marcelo Candegabe (Argentina)
Massimo Mangialavori (Italy)
Michal Yakir (Israel)
Rajan Sankaran (India)
Das besondere dieses Kongresses war: Jeder dieser acht Homöopathen legten nicht nur seine Art der Analyse dar, sondern war auch in der Zeit anwesend, während die Anderen ihre Methoden präsentierten. Am letzten Tag gab es sogar die weltweit erste gemeinsame Analyse eines Live-Falles. Jeder Dozent konnte für die Teilnehmer nachvollziehbar und schlüssig eine Analyse mit seiner Methode darstellen. Dabei war nicht das Arzneimittel im Mittelpunkt, sondern die jeweilige Denk- und Herangehensweise!
Für mich und alle anderen Teilnehmer, mit denen ich sprach, lag die Besonderheit dieses Kongresses in der gegenseitige Achtung und Anerkennung! Jeder Homöopath hat im Laufe der Jahre viele Lehrer gesehen und seinen eigenen Weg entwickelt, Homöopathie zu praktizieren. Jeder ist dabei den Grundlagen der Homöopathie, die schon Hahnemann selbst formulierte, treu geblieben. Jeder dieser acht großartigen Homöopathen präsentierte gut nachvollziehbar seine Arbeitsweise. Wir Teilnehmer waren sehr erfreut über die spürbare Freundschaft und das Miteinander aller Dozenten. Am Ende wurde die Idee kund getan, einen Austausch, eine Plattform für alle Homöopathen weltweit zu schaffen zu wollen.
Dieses Wochenende in Brügge kann der Ausgangspunkt der Überwindung alle „Glaubenskriege“ in der Homöopathie darstellen. Wie der Dalai Lama in seiner Friedensbotschaft 2015 fordert: „Wir brauchen im 21. Jahrhundert eine neue Ethik jenseits aller Religionen, eine säkularen Ethik … Wesentlicher als Religion ist unsere elementare menschliche Spiritualität. Das ist eine in uns Menschen angelegte Neigung zu Liebe und Mitgefühl, Güte und Zuneigung – unabhängig davon, welcher Religion wir angehören.“
In diesem Sinne wünsch ich mir für die Homöopathie „Homeopathy one“! Denn alle Homöopathen der Welt verfolgen erfolgreich ein Ziel: Kranken Menschen mit dieser wundervollen Heilmethode zu helfen, gesund zu werden. Dieser Kongress hat gezeigt, das jede Herangehensweise an einen Patienten seine Berechtigung hat. Mit jeder dieser Analysemethoden ist Menschen zu helfen. Was wollen wir mehr? Die Vielfalt aller Menschen, die eines gemeinsam haben – nämlich „Menschen“ zu sein, spiegelt sich ebenso in der Homöopathie wider – „Homöopath“ zu sein.
Vielen Dank Rajan und Frederik – dass Ihr den Weg geebnet habt. Dies wird zukünftigen Homöopathie-Schülern, aber auch Patienten helfen, die Homöopathie besser zu verstehen.